Der AK-Rückwandfilter Teil 1, der ewig wartungsarme

19. August 2016

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Komplett Aquarium Prestige mit Filterrückwand

Der AK-Bio Rückwandfilter ist ein hocheffektiver Diffusionsfilter der in die 3D Struktur der Aquariumrückwand integriert wird. Er überzeugt durch seine hohe Effizienz bei geringem Wartungsaufwand.

Tim Stenzel vom Aquarienkontor
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Tim Stenzel vom Aquarienkontor

Was macht den AK Bio-Rückwandfilter so einzigartig?

Der AK Bio-Rückwandfilter verbindet eine hohe Filterleistung mit einer bequemen Handhabung und einem äußerst geringen Wartungsaufwand. Gerade letzterer besteht aus nur wenigen Handgriffen und lässt sich idealerweise beim regelmäßigen Wasserwechsel quasi nebenbei erledigen.

Das klingt zu schön, um wahr zu sein? Nein – es funktioniert tatsächlich. Und zwar nicht nur für ein paar Wochen oder Monate, sondern über viele, viele Jahre hinweg. Genau das macht diesen wartungsarmen Aquariumfilter so besonders: Er arbeitet zuverlässig im Hintergrund, ohne ständig gereinigt oder überprüft werden zu müssen.

In diesem ersten Teil unseres Blog-Zweiteilers geht es um Aufbau und Funktionsweise des Filters. In Teil 2 wird Thomas Thammer, Betreiber der bekannten Internetseite Einrichtungsbeispiele.de, seine persönlichen Erfahrungen mit dem AKB-Rückwandfilter in einem Gastbeitrag schildern.

Ein Blick in die Vergangenheit

Beginnen möchte ich mit einem kleinen Blick zurück – zu den Ursprüngen dieses einmaligen Aquariumfiltersystems. Denn bevor der AKB-Rückwandfilter entstand, gab es bereits eine Idee, die in der Aquaristik Geschichte schrieb. Und genau diese Idee stammt von einem Mann, den man mit gutem Grund als den „Vater der Filterrückwände“ bezeichnen darf.

Helmut Miller in den Anfängen von Back-to-Nature
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Helmut Miller in den Anfängen von Back-to-Nature

Helmut Miller und seine Idee vom Rückwandfilter

Die Ursprünge des heutigen AK Bio-Rückwandfilters reichen viele Jahre zurück. Bereits in den 1990er-Jahren baute Helmut Miller gemeinsam mit seiner Frau den deutschen Vertrieb des schwedischen Rückwandherstellers Back to Nature auf. Ich durfte ihn als leidenschaftlichen Ingenieur und echten Tüftler kennenlernen – jemand, der sich fest vorgenommen hatte, die „sinnfreie“ Platzverschwendung hinter den 3-D-Rückwänden endgültig zu beenden.

Aus dieser Überzeugung heraus begann Helmut Miller, ein völlig neues Filtersystem zu entwickeln. Sein Ziel war klar: den vorhandenen Raum optimal zu nutzen und gleichzeitig ein System zu schaffen, das leistungsstark und wartungsarm arbeitet. Aus dieser Idee entstand das Prinzip, das später zur Grundlage des modernen AK Bio-Rückwandfilters wurde – einem System, das Effizienz und Praxisnähe bis heute perfekt vereint.

Der erste Rückwandfilter

Der Back-to-Nature Rückwandfilter von Helmut Miller funktionierte anfangs mit 2 Pumpen, eine drückte das Wasser in den Filter hinein und die andere saugte es ab. Über die Jahre hin verfeinerte er sein System. Er trennte die mechanische von der biologischen Filterung und betrieb es mit nur noch einer Pumpe. Diese Änderung war klug ausgedacht und entfaltete eine enorme Standzeit. Bis heute kenne ich keinen Aquarianer, der je die Filtermedien der Biokammer gereinigt hat. Der ein oder andere mag sie nach Jahren getauscht haben, weil das Material erneuert werden sollte, aber die regelmäßige Reinigung der Bio-Filtermedien, wie sie bei den herkömmlichen Aquarienfiltern erforderlich ist, entfällt hier gänzlich.

Das zwei Wege-System

Funktionsschema Rückwandfilter
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Funktionsschema Rückwandfilter

Nachdem Helmut Miller in den Ruhestand ging, entwickelte er gemeinsam mit seinem Nachfolger Winfried Hecke das System konsequent weiter. In der neuen Version des AK Bio-Rückwandfilters integrierten sie ein innovatives 2-Wege-Verrohrungssystem, das zusätzlich für eine sanfte Durchströmung des Fischbereichs – also vor der Rückwand – sorgt.

Der große Vorteil: Dafür wird keine zweite Pumpe benötigt. Das Wasser teilt sich in zwei Strömungsrichtungen – einerseits in die biologische Filterung, andererseits in eine gezielte Ober- und Unterflächenströmung. Diese sorgt dafür, dass Schwebepartikel effizient in Richtung Filtereinlauf gedrückt werden. Das Ergebnis ist eine gleichmäßige Wasserzirkulation bei gleichzeitig minimalem Energieaufwand – typisch für das durchdachte Prinzip des AK Bio-Rückwandfilters.

Helmut Miller ud Joel Malmström (Gründer von Back-to-Nature)
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Helmut Miller ud Joel Malmström (Gründer von Back-to-Nature)

Im Jahr 2013 gab Winfried Hecke den Vertrieb an Back to Nature in Schweden zurück. In dieser Zeit lernte ich Joel „Charly“ Malmström kennen – den Erfinder und damaligen Inhaber der bekannten Back to Nature Rückwände.

Als einer seiner langjährigen Vertriebspartner wollten wir den AK Bio-Rückwandfilter jedoch keinesfalls in Vergessenheit geraten lassen. Stattdessen entschieden wir uns, das bewährte System eigenständig weiterzuentwickeln – mit dem Ziel, die Kombination aus effizienter Filtertechnik und natürlichem Rückwanddesign auch künftig zu erhalten und technisch weiter zu verbessern.

Der heutige Aquarienkontor-Rückwandfilter

Der AK Bio-Rückwandfilter in seiner heutigen Bauweise verfügt über eine optimierte Verrohrung, die sowohl Wartung als auch Leistung verbessert. Die Filterpumpe wird dabei kopfüber betrieben, um den Zugang zur Filterpatrone deutlich zu erleichtern.

Hinter der Pumpe wurde ein kurzer Schlauchabschnitt integriert, der mögliche Vibrationen von der Verrohrung entkoppelt und so für einen ruhigeren Lauf sorgt. Auch der Aufbau der Verrohrung selbst wurde überarbeitet, um einen optimalen Wasserfluss zu erreichen und gleichzeitig die Effektivität des gesamten Filtersystems zu erhöhen.

Diese durchdachten Anpassungen machen den heutigen AK Bio-Rückwandfilter nicht nur leiser und effizienter, sondern auch noch wartungsfreundlicher als seine Vorgänger.

Komplett Aquarium Prestige mit Filterrückwand
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Aquarium mit Filterrückwand

Die Funktion im Detail

Nachdem wir einen Blick auf die Historie des AK-Rückwandfilters geworfen haben, möchte ich nun seine Funktions- und Arbeitsweise noch etwas genauer erklären.

Der Einlauf und die Schlammkammer

Über zwei bis drei Einlaufgitter – je nach Modell und Größe der Rückwand – strömt das zu reinigende Wasser in die sogenannte Schlammkammer des AK Bio-Rückwandfilters. In dieser ersten Kammer findet die komplette mechanische Filterung statt.

Das Wasser wird gezwungen, durch die großflächige Filterpatrone zu fließen, bevor es die Pumpe erreicht. Dabei werden Kot, Futterreste und andere Schmutzpartikel zuverlässig zurückgehalten. Alles, was mechanisch aus dem Wasser entfernt werden kann, bleibt in der Schlammkammer zurück – sauber getrennt vom restlichen Filterkreislauf.

Diese Bauweise sorgt dafür, dass der AK Bio-Rückwandfilter bereits in der ersten Filterstufe eine besonders effektive Reinigung erzielt und so die nachfolgende biologische Filterung optimal entlastet.

Back-to-Nature Miniamazonas Rückwand im 160x60x60 cm Aquarium
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Back-to-Nature Miniamazonas Rückwand im 160x60x60 cm Aquarium, Einlaufgitter links

Die Verrohrung im Bio-Rückwandfilter

Das mechanisch gereinigte Wasser wird nun von der Pumpe abgenommen und in die Verrohrung gedrückt, die über ein Schlauchstück von evtl. Vibrationen entkoppelt ist. Hier teilt sich das Wasser in zwei Wege auf. Über einen Kugelhahn kann gesteuert werden wie viel Wasser in die Biokammer oder in die Strömung geleitet werden soll.

Das Herzstück, die Biokammer

Filterrückwand auch in kleinen Aquarien
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Filterrückwand auch in kleinen Aquarien

In der Biokammer des AK Bio-Rückwandfilters arbeiten Filterschaumwürfel mit besonders großer Oberfläche als zentrales Element der biologischen Filterung. Ihre feine Struktur bietet ideale Bedingungen, damit sich ein stabiles Bakterienmilieu entwickeln kann.

Je nach Filtergröße strömt das Wasser über zwei bis acht Düsenrohre ein. Dadurch bleiben die Bio-Filterwürfel ständig in sanfter Bewegung, was für eine gleichmäßige Durchströmung und optimale Sauerstoffversorgung sorgt.

Auf der Materialoberfläche siedeln sich – wie bei anderen Aquarienfiltern – unterschiedliche Bakterienkulturen an. In den sauerstoffreichen Zonen dominieren Nitrosomonas-Bakterien, während in den etwas sauerstoffärmeren Bereichen Nitrobacter-Bakterien aktiv sind. Beide Bakteriengruppen übernehmen eine entscheidende Funktion im biologischen Stoffwechselabbau: Sie oxidieren Ammonium über Nitrit zu Nitrat und reinigen so das Wasser auf natürliche Weise.

Durch die Kombination aus kontinuierlicher Bewegung, gleichmäßiger Wasserverteilung und einer großen aktiven Oberfläche entsteht ein stabiles, leistungsfähiges Filtersystem. Das Ergebnis: dauerhaft klare Wasserwerte und ein gesundes biologisches Gleichgewicht im Aquarium.

Die Klarkammer

Das nun aufbereitete Wasser gelangt über Durchlässe in die Klarkammer, sie eignet sich hervorragend um einen CO2-Reaktor, den Heizer oder Sensoren zu platzieren, ohne dass diese den Blick in das Aquarium stören.

Bei Bedarf kann in diese Kammer auch ein kleiner Innenfilter im Bypass betrieben werden. Diese Möglichkeit kommt vor allem dann zum Tragen, wenn Spezialfiltermedien zum Nitrat-, Phosphat- oder Silikatabbau benötigt werden.

Die Reinigung des AK Bio Rückwandfilters

Die Reinigung des Filters ist denkbar einfach. Sie besteht ausschließlich darin, gelegentlich die Patrone in der Schlammkammer zu reinigen und eventuellen Mulm in der Schlammkammer (beim Wasserwechsel) abzusaugen. Die Biokammer wird bei richtigem Gebrauch selbst über Jahre nicht gereinigt, da durch die zwischengeschaltete Pumpe und die strikte Trennung von mechanischer- und biologischer Filterung kaum Schmutzpartikel in die Biokammer geraten, so tritt ein Selbstreinigungseffekt ein.

Aus der Produktion

Der AK-Rückwandfilter wird stets in sorgfältiger Handarbeit auf die jeweilige Rückwand bezogen gefertigt. Unsere erfahrenen Kollegen im Rückwandbau achten bei der Fertigung besonders auf eine Optimierung der Platzverhältnisse, sodass möglichst viel Schwimmraum vor der Rückwand gestaltet werden kann und doch genug Biomasse vorhanden ist, um auch bei einer hohen Stoffwechselbelastung ideale Wasserwerte zu erreichen.

Fertigung Rückwandeinbau - Perfektion die sich auszeichnet
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Fertigung Rückwandeinbau - Perfektion die sich auszeichnet

Die Frage der Fragen

Die meisten Interessenten für 3D-Aquariumrückwände sprechen in der Beratung das Thema Platzbedarf an. Immer wieder kommt dabei die Sorge auf, dass eine solche Aquarium-Rückwand zu viel Raum für die eigentliche Aquariengestaltung beanspruchen könnte.

Diese Überlegung ist nachvollziehbar – schließlich wirkt eine dreidimensionale Struktur im ersten Moment voluminös. Doch genau hier lohnt sich ein zweiter Blick. Was auf den ersten Blick nach weniger Platz aussieht, kann sich im Gesamteindruck als großer Gewinn erweisen. Ich frage mal anders herum, nimmt ein Hardscape nicht auch Platz ein? Benötige ich noch Wurzeln, oder viele Steine, wenn ich eine dreidimensionale Aquariumrückwand habe?

Alles eine Frage des Durchschnitts…

BTN Amazonas 200 cm Aquariumrückwand
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BTN Amazonas 200 cm Aquariumrückwand

3D-Rückwände brauchen zwar etwas Platz, doch am Ende ist das vor allem eine Frage der Sichtweise. Denn der Begriff beschreibt bereits, worum es geht: eine dreidimensional gestaltete Rückwand, die dem Aquarium Tiefe, Struktur und eine natürliche Wirkung verleiht.

Viele Aquarianer glauben, dass eine solche Aquarium-Rückwand (je nach Bauart) pauschal 15 bis 20 cm Einbautiefe beansprucht. Das stimmt so jedoch nicht. Wer sich zum Beispiel die 200 cm „Amazonas“ von Back to Nature anschaut, erkennt schnell: An einigen Stellen erreicht sie zwar beeindruckende 50 cm Tiefe, doch diese Werte beschreiben nur die maximale Einbautiefe – nicht den realen Durchschnitt.

Tatsächlich geben Hersteller meistens die größten Maße an, damit Aquarianer beim Einbau ausreichend Spielraum haben. In der Praxis fallen die Werte deutlich moderater aus. Ein gutes Beispiel ist die „Rocky“ in 160 cm von Back to Nature. An ihrer stärksten Stelle ragt sie etwa 19 cm nach vorn, springt dann im Reliefverlauf wieder auf rund 3 cm zurück. Somit liegt die tatsächliche Durchschnittstiefe – bildlich gesprochen – irgendwo auf halbem Wege.

Mein Fazit

BTN Malawi 200 cm Aquariumrückwand
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BTN Malawi 200 cm Aquariumrückwand

Ich persönlich kann den Einbau einer schönen 3-D-Rückwand nur empfehlen – und möchte es mit den Worten eines langjährigen Kunden auf den Punkt bringen:

„Was an Platz verloren geht, bekomme ich an Optik vielfach dazu.“

Besser kann man es kaum ausdrücken. Denn unsere heimischen Aquarien sind nicht nur ein hobbyistisches Biotop, sondern auch der Ausgangspunkt für viele entspannte Stunden – ein Stück Natur im eigenen Zuhause.

Ihr
Tim Stenzel

P.S.: Freuen Sie sich auf die praktischen Erfahrungen von Tom Thammer mit seinem AK Bio-Rückwandfilter im Einsatz – im zweiten Teil unseres Blogbeitrags.

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